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Pfarre Mattighofen
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Inhalt:

Geschichte des Kollegiatstiftes Mattighofen

Das Kollegiatstift Unserer Lieben Frau zu Mattighofen

Anfang des 15. Jhdts. fasste Konrad V. von Friedburg aus dem Geschlecht derer von Kuchl (dem damals auch die Herrschaft Mattighofen gehörte) zusammen mit seinem Bruder Hans und dessen Frau Katharina von Krey den Plan, die Mattighofener Besitzung in ein Kollegiatstift umzuwandeln. Nach seinem frühen Tod, und da die Ehe seines Bruders Hans kinderlos geblieben war, wurde mit Zustimmung des Passauer Bischofs Leonhard von Laiming, eines entfernten Verwandten, der Plan in die Tat umgesetzt. Am 29. November 1438 ist der Stiftungsbrief unterzeichnet und besiegelt worden. Erster Stiftsdekan (oder Stiftsdechant) wurde der von Anfang an dabei eingebundene Kanonikus von Mattsee und Pfarrer von Pischelsdorf, der päpstliche und kaiserliche Notar Friedrich Peterlehner (auch die Schreibweise Peterlechner ist überliefert). Das junge Kollegiatstift wurde damals nicht nur vom zuständigen Passauer Bischof bestätigt, sondern zudem auch vom damaligen Landesherrn Herzog Heinrich XVI. von Landshut-Niederbayern, dem Konzil von Basel (1439), 1451 durch den Kardinallegaten Nikolaus von Kues und schließlich auch von den Päpsten Nikolaus V. (1452) – er nahm das Stift unter seinen besonderen Schutz und bestätigte ihm alle Rechte und Freiheiten und von Papst Pius II. Piccolomini (1459).
Damals war das Kollegiatstift Mattighofen eine sogenannte „Stiftsdechantei“, d.h. der Obere hatte den Rang eines Dekans bzw. Dechants. Obwohl hier einige bedeutende Priester zu nennen sind, kam es leider schon bald durch unter anderem unfähige Verwaltung zu einem Niedergang des Stiftes (eine Reihe von Besitzungen musste veräußert werden, weil die Dekane verschuldet waren). Dazu kamen noch die widrigen Umstände der Kirchengeschichte (Reformation), sodass heute davon ausgegangen wird, dass im späten 16. Jhdt. keine Kanoniker mehr ernannt wurden. Fest steht auf jeden Fall, dass das ursprünglich gewollte Gemeinschaftsleben der Priester zu bestehen aufhörte.
Schon wurde daran gedacht, das Kollegiatstift in eine Niederlassung der Jesuiten umzuwandeln, da erhob der sel. Papst Innozenz XI. das Stift über Wunsch des Churfürsten Max Emmanuel von Bayern und des Bischofs von Passau im Jahr 1685 zur Propstei. Erster Propst wurde Johann Friedrich Graf von Preising. In der Barockzeit gab es immer wieder adelige Pröpste, zwei von ihnen wurden auch zu Bischöfen ernannt. Es waren dies der zweite Propst Hugo Franz Graf von Königsegg-Rothenfels, der später Bischof von Leitmeritz wurde und Joseph Ferdinand Guidobald Graf von Spaur, der zum Titularbischof ernannt wurde.
1864 verlieh der sel. Papst Pius IX. den Pröpsten von Mattighofen das Recht der Pontifikalien. Der Diener Gottes, Bischof Franz Joseph Rudigier spendete dem damaligen Propst die Abtbenediktion.
Vor allem seit der Zugehörigkeit zur Diözese Linz (1783 bzw. 1785) entstand immer mehr die Auffassung, dass es sich in Mattighofen um ein aufgehobenes Kollegiatstift handle. Dies entspricht aber nicht der Wirklichkeit, das Stift Mattighofen wurde niemals aufgehoben und bestand gemäß geltendem Kirchenrecht im jeweiligen Propst weiter.

Die neuen Statuten

Der 13. Bischof von Linz, Dr. Ludwig Schwarz SDB, hat nun die in die Zukunft weisenden Möglichkeiten eines existierenden Kollegiatstiftes erkannt und dem Stift Mattighofen mit Wirkung vom 1. Juni 2008 neue Statuten gegeben. Dies war notwendig, da die ursprünglichen Statuten aus dem 15. Jhdt. heute nicht mehr lebbar wären (dort ist z.B. für die Kanoniker ein dormitorium, also ein gemeinsamer Schlafsaal, vorgesehen).
Nach den neuen Statuten steht dem Stift ein Propst vor, der in Hinkunft von den Kanonikern, dem sogenannten Stiftskapitel, aus ihrer Mitte gewählt und vom Bischof bestätigt wird. Darüber hinaus soll es fünf Kanoniker geben. Es müssen dies Priester sein, die mit dem Stift in Verbindung stehen, sich Verdienste erworben haben bzw. im Einzugsgebiet des Stiftes als Seelsorger tätig sind. Darüber hinaus kann es noch vier Ehrenkanoniker geben. Sie tragen Kleidung und Abzeichen (Kapitelkreuz) der Kanoniker von Mattighofen, haben aber keine Rechte im Stiftskapitel. Die Kanoniker und Ehrenkanoniker werden vom Propst und dem Kapitel dem Bischof zur Ernennung vorgeschlagen.
Mit diesen neuen Statuten ist endgültig der Weg in eine neue Zukunft unseres altehrwürdigen Stiftes eingeschlagen. Dies möge vor allem auch den umliegenden Pfarren zum Segen gereichen.

 

Renovierungen

In den Jahren seit 1986 wurden in der Kirche zahlreiche Renovierungen durchgeführt.

  • 1986 bis 1988 wurde der Innenraum der Stiftskirche einer Generalsanierung unterzogen. Insbesondere die Deckenfresken von Johannes Nep. della Croce von 1785 erstrahlen seither in neuem hellem Glanz.
  • Auch die beiden Stiftsgebäude mußten, nachdem die letzte Renovierung 1957 geschah, einer grundlegenden Erneuerung unterzogen werden, die von 1993 bis 1997 geschah. Sowohl die Propstei als auch das Kapitelhaus wurden außen und innen renoviert, so daß nun der ganze Stiftskomplex in neuem Glanz erstrahlt.
  • Als Höhepunkt der Erneuerungsarbeiten im kirchlichen Bereich Mattighofens darf man die Neuanschaffung der Orgel 1997 bezeichnen. Nach ungefähr zehnjährigem Ringen konnte die neue Orgel am Dreifaltigkeitssonntag 1997 feierlich gesegnet werden.
  • Die Renovierung des Kirchturms erfolgte im Herbst 2016 belief sich auf rund 102.000 Euro. Davon wurden ca. 42.000 € durch Subventionen, 20.000€ von der Stadtgemeinde Mattighofen, 16.000€ vom Bundesdenkmalamt und 25.000€ von der Diözese bezahlt. Nun kann der Kirchturm von Mattighofen wieder im neuen Glanz erstrahlen. Ein herzliches Vergelt's Gott allen Spendern!

Grundgedanken zum Orgelkonzept in der Propsteipfarrkirche zu Mattighofen

Die neue Orgel wurde unter Verwendung der vorhandenen Prospektteile neu konzipiert. Die alten Prospektteile waren Reste der alten Orgel aus dem ausgehenden 18. Jh. Die alte Orgel wurde nach mehreren Umbauten bis zur Unkenntlichkeit entstellt, nur die sparsamen Reste der Frontseite, wie Profile, Säulen und Kapitelle sowie Schnitzwerke waren übriggeblieben. Viele dieser Reste waren sehr verwurmt und mussten daher neu nachgearbeitet werden. Es war glücklicherweise trotzdem noch möglich, mit diesen Bestandteilen ein neues in sich geschlossenes Orgelgehäuse zu erstellen. Wie in der ursprünglichen Anlage ist das Hauptwerk mit Prinzipal 8' Fuß und das darüberliegende Oberwerk mit Prinzipal 4' Fuß im Prospekt. Von dieser Grundstruktur aus wurde die ganze neue Orgelanlage konzipiert. Das Pedalwerk konnte hinter der Orgel genau in der gotischen Spitzbogennische aufgestellt werden. Das Instrument verfügt über zwei Manuale und Pedal mit 25 Registern. Die ganze technische Anlage ist konsequent in der klassischen kunsthandwerklichen Bauweise ausgeführt, ohne jegliche Verwendung von Schrauben und Nägeln. Es kamen nur die altmeisterlichen Holzverbindungen zur Ausführung.
Die Spiel- u. Registertrakturen sind rein mechanisch gebaut. Für die Spieltraktur wurde die klassische einarmige Tastatur verwendet, wodurch eine sehr lockere, äußerst präzise und leichte Spielweise gewährleistet ist. Sämtliche Teile der Mechanik, wie z.B. Wellenbretter, Holzwinkel und Abstrakten sind aus Holz gefertigt. Die Registertraktur ist mit stabilen Holzwellen aus Eichenholz gemacht, worin die geschmiedeten Metallarme eingebrannt sind. Die Windladen, worauf das ganze Pfeifenwerk steht, sind aus massivem Eichenholz gefertigt. Die Schleifen sind ebenfalls aus Eichenholz.
Die Prospektpfeifen sind aus hochprozentigem Zinn gebaut, die innenstehenden Pfeifen sind aus Zinn/Bleilegierungen gemacht. Alle Pfeifen sind exakt auf Tonlänge abgeschnitten, und die Metallgedakten sind oben zugelötet. Die Oberflächen der Metallpfeifen sind handgezogen.
Auch die Lingualregister (Zungenpfeifen) sind in allen Details der klassische Zungenbauweise ausgeführt. Das Wesentliche eines Blasinstrumentes ist die Windversorgung, klangbestimmend ist die "Musikalität" des Windes.
Im Turmraum ist eine klassische Keilbalganlage mit zusätzlicher Treteinrichtung aufgestellt. Nur eine solche, wohldimensionierte Keilbalganlage mit dem passenden Windsystem gewährleistet einen optimalen Wind.
Die imposante und reiche Orgelansicht spiegelt sich bei einer guten Orgel auch im Klang. Diese Klangpalette ist sehr farbenreich angelegt, verteilt auf die Werke: Hauptwerk, Oberwerk und Pedalwerk. Bei der Intonisationsweise wurde konsequent die klassische kunsthandwerkliche Methode des Intonierens angewendet, dh. jede einzelne Pfeife wurde nur im Kirchenraum auf die Akustik intoniert. Nur so kann die optimale Klanggestaltung und Anpassung an den Raum erreicht werden. Mit präfabrizierten und nicht im Raum intonierten Pfeifen ist es nicht möglich, das optimale Klangbild zu realisieren. Die Temperatur (Art der Stimmung) ist wohltemperiert angelegt, verteilt über sechs schwebende Quinten. Hiermit steht eine wohlklingende Stimmung zur Verfügung.

DISPOSITION:

Hauptwerk Oberwerk Pedalwerk
Quintade 16' Gedackt 8' Subbaß 16'
* Principal 8' * Principal 4' Octavbaß 8'
Rohrflöte 8' Rohrflöte 4' Rohrquinte 5 1/3
Spitzgamba 8' Octave 2' Octave 4'
Octave 4' Waldflöte 2' Posaune 16'
Spitzflöte 4' Nasard 1 1/3 Trompete 8'
Quinte 2 2/3 Sesquialtera II  
Superoctave 2' Scharf III  
Mixtur IV - V Dulcian 8'  
Cornett III    
Tremulant
Manualkoppel HW + Ow
Pedalkoppel P + Hw
Pedalkoppel P + Ow
Manualumfang C-F'''
Pedalumfang C-F'''
   

 


Orgelprospekt der Stiftskirche - Baujahr 1997

Für das geschenkte Vertrauen und die sehr gute Zusammenarbeit möchten wir uns im Namen aller Beteiligten herzlich bedanken. Möge diese neue Orgel vielen Generationen beim Spielen und Singen zur Ehre Gottes dienen und klingen.

"Laudate Eum in Chordis et Organo" (Ps. 150).

Die Orgelbauer Kögler, St. Florian sowie Bernhard Edskes, niederländischer Orgelsachverständiger und Orgelbauer im Mai 1997

 


Stiftskirche - Blick Richtung Presbyterium

Innenraum nach Südwesten

 

Das Kollegiatstift Unserer Lieben Frau zu Mattighofen
Anfang des 15. Jhdts. fasste Konrad V. von Friedburg aus dem Geschlecht derer von Kuchl (dem damals auch die Herrschaft Mattighofen gehörte) zusammen mit seinem Bruder Hans und dessen Frau Katharina von Krey den Plan, die Mattighofener Besitzung in ein Kollegiatstift umzuwandeln. Nach seinem frühen Tod, und da die Ehe seines Bruders Hans kinderlos geblieben war, wurde mit Zustimmung des Passauer Bischofs Leonhard von Laiming, eines entfernten Verwandten, der Plan in die Tat umgesetzt. Am 29. November 1438 ist der Stiftungsbrief unterzeichnet und besiegelt worden. Erster Stiftsdekan (oder Stiftsdechant) wurde der von Anfang an dabei eingebundene Kanonikus von Mattsee und Pfarrer von Pischelsdorf, der päpstliche und kaiserliche Notar Friedrich Peterlehner (auch die Schreibweise Peterlechner ist überliefert). Das junge Kollegiatstift wurde damals nicht nur vom zuständigen Passauer Bischof bestätigt, sondern zudem auch vom damaligen Landesherrn Herzog Heinrich XVI. von Landshut-Niederbayern, dem Konzil von Basel (1439), 1451 durch den Kardinallegaten Nikolaus von Kues und schließlich auch von den Päpsten Nikolaus V. (1452) – er nahm das Stift unter seinen besonderen Schutz und bestätigte ihm alle Rechte und Freiheiten und von Papst Pius II. Piccolomini (1459).
Damals war das Kollegiatstift Mattighofen eine sogenannte „Stiftsdechantei“, d.h. der Obere hatte den Rang eines Dekans bzw. Dechants. Obwohl hier einige bedeutende Priester zu nennen sind, kam es leider schon bald durch unter anderem unfähige Verwaltung zu einem Niedergang des Stiftes (eine Reihe von Besitzungen musste veräußert werden, weil die Dekane verschuldet waren). Dazu kamen noch die widrigen Umstände der Kirchengeschichte (Reformation), sodass heute davon ausgegangen wird, dass im späten 16. Jhdt. keine Kanoniker mehr ernannt wurden. Fest steht auf jeden Fall, dass das ursprünglich gewollte Gemeinschaftsleben der Priester zu bestehen aufhörte.
Schon wurde daran gedacht, das Kollegiatstift in eine Niederlassung der Jesuiten umzuwandeln, da erhob der sel. Papst Innozenz XI. das Stift über Wunsch des Churfürsten Max Emmanuel von Bayern und des Bischofs von Passau im Jahr 1685 zur Propstei. Erster Propst wurde Johann Friedrich Graf von Preising. In der Barockzeit gab es immer wieder adelige Pröpste, zwei von ihnen wurden auch zu Bischöfen ernannt. Es waren dies der zweite Propst Hugo Franz Graf von Königsegg-Rothenfels, der später Bischof von Leitmeritz wurde und Joseph Ferdinand Guidobald Graf von Spaur, der zum Titularbischof ernannt wurde.
1864 verlieh der sel. Papst Pius IX. den Pröpsten von Mattighofen das Recht der Pontifikalien. Der Diener Gottes, Bischof Franz Joseph Rudigier spendete dem damaligen Propst die Abtbenediktion.
Vor allem seit der Zugehörigkeit zur Diözese Linz (1783 bzw. 1785) entstand immer mehr die Auffassung, dass es sich in Mattighofen um ein aufgehobenes Kollegiatstift handle. Dies entspricht aber nicht der Wirklichkeit, das Stift Mattighofen wurde niemals aufgehoben und bestand gemäß geltendem Kirchenrecht im jeweiligen Propst weiter.

Die neuen Statuten
Der 13. Bischof von Linz, Dr. Ludwig Schwarz SDB, hat nun die in die Zukunft weisenden Möglichkeiten eines existierenden Kollegiatstiftes erkannt und dem Stift Mattighofen mit Wirkung vom 1. Juni 2008 neue Statuten gegeben. Dies war notwendig, da die ursprünglichen Statuten aus dem 15. Jhdt. heute nicht mehr lebbar wären (dort ist z.B. für die Kanoniker ein dormitorium, also ein gemeinsamer Schlafsaal, vorgesehen).
Nach den neuen Statuten steht dem Stift ein Propst vor, der in Hinkunft von den Kanonikern, dem sogenannten Stiftskapitel, aus ihrer Mitte gewählt und vom Bischof bestätigt wird. Darüber hinaus soll es fünf Kanoniker geben. Es müssen dies Priester sein, die mit dem Stift in Verbindung stehen, sich Verdienste erworben haben bzw. im Einzugsgebiet des Stiftes als Seelsorger tätig sind. Darüber hinaus kann es noch vier Ehrenkanoniker geben. Sie tragen Kleidung und Abzeichen (Kapitelkreuz) der Kanoniker von Mattighofen, haben aber keine Rechte im Stiftskapitel. Die Kanoniker und Ehrenkanoniker werden vom Propst und dem Kapitel dem Bischof zur Ernennung vorgeschlagen.
Mit diesen neuen Statuten ist endgültig der Weg in eine neue Zukunft unseres altehrwürdigen Stiftes eingeschlagen. Dies möge vor allem auch den umliegenden Pfarren zum Segen gereichen.

 

Renovierungen
In den Jahren seit 1986 wurden in der Kirche zahlreiche Renovierungen durchgeführt.
1986 bis 1988 wurde der Innenraum der Stiftskirche einer Generalsanierung unterzogen. Insbesondere die Deckenfresken von Johannes Nep. della Croce von 1785 erstrahlen seither in neuem hellem Glanz.
Auch die beiden Stiftsgebäude mußten, nachdem die letzte Renovierung 1957 geschah, einer grundlegenden Erneuerung unterzogen werden, die von 1993 bis 1997 geschah. Sowohl die Propstei als auch das Kapitelhaus wurden außen und innen renoviert, so daß nun der ganze Stiftskomplex in neuem Glanz erstrahlt.

Als Höhepunkt der Erneuerungsarbeiten im kirchlichen Bereich Mattighofens darf man die Neuanschaffung der Orgel 1997 bezeichnen. Nach ungefähr zehnjährigem Ringen konnte die neue Orgel am Dreifaltigkeitssonntag 1997 feierlich gesegnet werden.

GRUNDGEDANKEN ZUM ORGELKONZEPT IN DER PROPSTEIKIRCHE ZU MATTIGHOFEN

Die neue Orgel wurde unter Verwendung der vorhandenen Prospektteile neu konzipiert. Die alten Prospektteile waren Reste der alten Orgel aus dem ausgehenden 18. Jh. Die alte Orgel wurde nach mehreren Umbauten bis zur Unkenntlichkeit entstellt, nur die sparsamen Reste der Frontseite, wie Profile, Säulen und Kapitelle sowie Schnitzwerke waren übriggeblieben. Viele dieser Reste waren sehr verwurmt und mussten daher neu nachgearbeitet werden. Es war glücklicherweise trotzdem noch möglich, mit diesen Bestandteilen ein neues in sich geschlossenes Orgelgehäuse zu erstellen. Wie in der ursprünglichen Anlage ist das Hauptwerk mit Prinzipal 8' Fuß und das darüberliegende Oberwerk mit Prinzipal 4' Fuß im Prospekt. Von dieser Grundstruktur aus wurde die ganze neue Orgelanlage konzipiert. Das Pedalwerk konnte hinter der Orgel genau in der gotischen Spitzbogennische aufgestellt werden. Das Instrument verfügt über zwei Manuale und Pedal mit 25 Registern. Die ganze technische Anlage ist konsequent in der klassischen kunsthandwerklichen Bauweise ausgeführt, ohne jegliche Verwendung von Schrauben und Nägeln. Es kamen nur die altmeisterlichen Holzverbindungen zur Ausführung.
Die Spiel- u. Registertrakturen sind rein mechanisch gebaut. Für die Spieltraktur wurde die klassische einarmige Tastatur verwendet, wodurch eine sehr lockere, äußerst präzise und leichte Spielweise gewährleistet ist. Sämtliche Teile der Mechanik, wie z.B. Wellenbretter, Holzwinkel und Abstrakten sind aus Holz gefertigt. Die Registertraktur ist mit stabilen Holzwellen aus Eichenholz gemacht, worin die geschmiedeten Metallarme eingebrannt sind. Die Windladen, worauf das ganze Pfeifenwerk steht, sind aus massivem Eichenholz gefertigt. Die Schleifen sind ebenfalls aus Eichenholz.
Die Prospektpfeifen sind aus hochprozentigem Zinn gebaut, die innenstehenden Pfeifen sind aus Zinn/Bleilegierungen gemacht. Alle Pfeifen sind exakt auf Tonlänge abgeschnitten, und die Metallgedakten sind oben zugelötet. Die Oberflächen der Metallpfeifen sind handgezogen.
Auch die Lingualregister (Zungenpfeifen) sind in allen Details der klassische Zungenbauweise ausgeführt. Das Wesentliche eines Blasinstrumentes ist die Windversorgung, klangbestimmend ist die "Musikalität" des Windes.
Im Turmraum ist eine klassische Keilbalganlage mit zusätzlicher Treteinrichtung aufgestellt. Nur eine solche, wohldimensionierte Keilbalganlage mit dem passenden Windsystem gewährleistet einen optimalen Wind.
Die imposante und reiche Orgelansicht spiegelt sich bei einer guten Orgel auch im Klang. Diese Klangpalette ist sehr farbenreich angelegt, verteilt auf die Werke: Hauptwerk, Oberwerk und Pedalwerk. Bei der Intonisationsweise wurde konsequent die klassische kunsthandwerkliche Methode des Intonierens angewendet, dh. jede einzelne Pfeife wurde nur im Kirchenraum auf die Akustik intoniert. Nur so kann die optimale Klanggestaltung und Anpassung an den Raum erreicht werden. Mit präfabrizierten und nicht im Raum intonierten Pfeifen ist es nicht möglich, das optimale Klangbild zu realisieren. Die Temperatur (Art der Stimmung) ist wohltemperiert angelegt, verteilt über sechs schwebende Quinten. Hiermit steht eine wohlklingende Stimmung zur Verfügung.

DISPOSITION:

Hauptwerk Oberwerk Pedalwerk
Quintade 16' Gedackt 8' Subbaß 16'
* Principal 8' * Principal 4' Octavbaß 8'
Rohrflöte 8' Rohrflöte 4' Rohrquinte 5 1/3
Spitzgamba 8' Octave 2' Octave 4'
Octave 4' Waldflöte 2' Posaune 16'
Spitzflöte 4' Nasard 1 1/3 Trompete 8'
Quinte 2 2/3 Sesquialtera II  
Superoctave 2' Scharf III  
Mixtur IV - V Dulcian 8'  
Cornett III    
Tremulant
Manualkoppel HW + Ow
Pedalkoppel P + Hw
Pedalkoppel P + Ow
Manualumfang C-F'''
Pedalumfang C-F'''
   

 


Orgelprospekt der Stiftskirche - Baujahr 1997

Für das geschenkte Vertrauen und die sehr gute Zusammenarbeit möchten wir uns im Namen aller Beteiligten herzlich bedanken. Möge diese neue Orgel vielen Generationen beim Spielen und Singen zur Ehre Gottes dienen und klingen.

"Laudate Eum in Chordis et Organo" (Ps. 150).

Die Orgelbauer Kögler, St. Florian sowie Bernhard Edskes, niederländischer Orgelsachverständiger und Orgelbauer im Mai 1997

 


Stiftskirche - Blick Richtung Presbyterium

Innenraum nach Südwesten

 

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Bankverbindung: AT 39 1504 1002 1126 2100

 

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